
Travel with Kids
Kuramathi-Islands Teil I
“Auf ins Paradies”
Endlich, endlich sollte es auf ins Paradies gehen: nach Kuramathi, eine der größten Inseln der Malediven. Doch der Tag der Abreise war bei uns (wie sollte es auch anders sein) sehr chaotisch. Leider war es diesmal mein Verdienst, denn ich habe einige Wochen vor unserem Urlaub meinen Reisepass, meine Dollar und meinen Tauchschein ordentlich zusammengepackt und gut verstaut. Anscheinend etwas zu gut, denn ich konnte sie nirgends mehr finden…
Also brachten wir Montag Morgen Helene nochmal in die Kita und fuhren zum Flughafen, um dort einen vorübergehenden Reisepass beim Grenzschutz erstellen zu lassen. Schließlich hatten wir das vor dem Abflug nach Mallorca auch für Helene so gemacht. Schnell noch biometrische (Verbrecher-) Fotos gemacht und mit meinem Personalausweis bewaffnet dort aufgeschlagen. – “Leider können wir hier keine Reisepässe erstellen.” Oh Gott. Und nun? Zum Glück half uns eine nette Lady von der Lufthansa weiter und erklärte uns, dass wir in dringenden Notfällen auch ohne Termin in ein Bürgeramt gehen könnten. Also wieder zurück und ab ins Bürgeramt. Ich stellte mich auf endlose Wartezeiten ein und strich gedanklich schon meinen Termin beim Waxing, den ich eigentlich noch hatte. Doch innerhalb von einer halben Stunde stand ich glücklich mit meinem Reisepass in der Hand wieder vor dem Rathaus Tiergarten und schaffte es sogar noch zu meinem Termin! Also stand unserer Abreise (auch dank des beendeten Lufthansa-Streiks) nichts mehr im Wege…
Unsere Flugroute sah wie folgt aus: 17 Uhr von Berlin Tegel nach Frankfurt und um 20 Uhr von Frankfurt den Direkt-Flug mit Condor nach Male. Über den Flug hatten wir uns im Vorfeld sehr lange Gedanken gemacht. Was kann man einem Kleinkind zumuten? Macht ein Zwischenstopp Sinn? Schafft sie überhaupt 10 Stunden Flug am Stück? Schaffen wir das mit einem Kleinkind auf dem Schoß? (Schließlich weiß man ja nicht, ob der Flug nicht ausgebucht ist und Helene komplett auf unserem Schoß verbringen muss…) Doch letztlich dachten wir uns, dass Helene nachts ja eh irgendwann schlafen muss und das wahrscheinlich die entspannteste Variante sein würde. Und ich muss rückblickend sagen – die Anreise war anstrengend, aber im Grunde perfekt!
DAS REISEPROTOKOLL
16:10 Ups, schnell noch ein Nackenkissen besorgen!
16:55 Los geht es! Ups, da fliegt ja Luise mit uns!
17:15 Helene hat beste Laune – es gab ein Malkit von der Lufthansa.
18:15 Wo geht es hier bitte nach Male? Tschüss Luise, grüß mir Südafrika!
19:00 Ui, hier fliegen ja viele Kinder mit!
19:55 Abheben, Abheben, Abheben! Mist, noch warten!
20:10 So, jetzt aber!
20:30 Mist, den vollen Zugang zum Boardprogramm muss ich kaufen…
21.30 Hmm, Kind ist noch wach und dank “Biene Maja” auf dem iPad bester Laune – wann schläft die nur, ich will nen Film gucken…
23.00 Uiuiui, jetzt wird sie aber müüüüüde… Wann machen die endlich das Licht hier aus???
23:30 “LaaaLeeeLuuu, nur der Mann im Mond schaut zu…” (Mist, mein Rücken tut weh…)
00:00 Puuuh, endlich eingeschlafen… So, jetzt muss sich nur der Papa einen neuen Platz suchen – das Kind braucht definitiv zwei Plätze für sich!
03:00 Waaaah, Mann und Kind schlafen. Nur Mama hat noch kein Auge zugemacht – das Kind könnte ja vom Sitz rollen…
04:45 So, Licht wieder an, es gibt Frühstück… Zumindest hat Helene fast 5 Stunden Schlaf gehabt, während Mama immerhin einen Film gesehen hat. Haben sich die 10 Dollar für Kopfhörer und Boardprogramm schon fast gelohnt… Argh…
05:30 Ortszeit 09.30 Uhr und pünktlich gelandet. Leider hatten wir keinen Fensterplatz und noch keine Bilder von oben…
Kaum waren wir allerdings gelandet, war es genauso wie es uns vorweg versprochen wurde – wir mussten uns um nix mehr Gedanken machen. Wir wurden direkt vom Flughafen abgeholt und warteten am Pier. Dann ging es ab aufs Speedboat – wir hatten einen kleinen Flitzer erwartet, es war aber ein wirklich großes Passagier-Boot. Und es war eher laut als superschnell, hat uns aber noch einmal komplett in einen tiefen 90-minütigen Schlaf gebrummt. Dann wurden wir (leider) wieder aus dem Schlaf gerissen, aber der Anblick der sich uns bot, hat sofort jede Anstrengung und jede Minute fehlenden Schlafes wieder wett gemacht, denn was da vor uns lag war ein absolutes Paradies. Unser Paradies, um es genau zu sagen. Und zwar für die nächsten langen sieben Tage und Nächte…
Was Helene als erstes gemacht hat? Sie ist aufgeregt an den Strand gelaufen, hat bester Laune “Sand! Sand! Sand!” gerufen und sich gefreut wie eine Schneekönigin. Pardon, Sandkönigin in diesem Fall…
Und wie unsere Woche im Paradies sonst noch war, wie das Resort war und was man da so alles mit Kind anstellen konnte, das kommt jetzt häppchenweise in den nächsten Wochen – schließlich muss ich ja all die vielen tollen Bilder irgendwie unterbringen…
3 Comments
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Caro
Oh wie schön! Wir haben Kapstadt mit einem 11,5 Stunden Direktflug mit fast-Zweijähriger hinter uns gebracht 😉 Aber warum gab es denn bei Euch keine Bassinett-Bettchen? Die kann man doch bei Lufthansa buchen – und Boardprogramm kaufen??? Die lassen sich aber auch immer wat Neues einfallen! Bin gespannt auf mehr Bilder – sieht traumhaft aus!
Tine
Oh, da bekomme ich Fernweh galore!