Vom Sitzen, Krabbeln, Zähne kriegen und den berühmten Sprüngen…

Seitdem das Supergirl die sechs Monate erreicht hat, rast die Zeit irgendwie. Fast täglich kann sie irgendetwas Neues und sie scheint sich in einer Geschwindigkeit die dem Schall gleicht zu entwickeln. Es ist eine wahnsinnig aufregende Zeit, aber uns ist klar, dass es nun auch doppelt anstrengend wird…

Im Grunde ist es das ja schon. Pünktlich zum Halbjährigen begrüßte uns am Morgen der erste Zahn. Drei Tage später ließ sich auch schon der zweite Zahn blicken. Innerhalb kürzester Zeit avancierte unser kleines süßes Mädchen zu einem kleinen frechen Häschen, dass auf allem herum beißt, was ihr in die Finger kommt. Glücklicherweise waren die ersten Tage des Zahnens relativ sorgenfrei, denn in der Krabbelrunde haben andere Kinder schon wesentlich mehr damit zu kämpfen gehabt. Trotzdem war dieser eine erste Zahn quasi das Einläuten einer neuen Ära. Warum? Die Mamis unter Euch werden es wissen – plötzlich ist nichts mehr so wie es war. Schlafgewohnheiten, Essgewohnheiten, Verhaltensweisen, ja selbst das Weinen ist anders und neu. Alles ist durcheinander und man scheint fast jeden Tag mit einem neuen, einem anderen Kind aufzuwachen. 

Bei uns lief fast alles lehrbuchmäßig ab, wobei unser „Lehrbuch“ das Buch „Oje, ich wachse“ ist und im Grunde ein wenig wie meine Gebrauchsanweisung, die ich mir doch gewünscht hatte. Jedenfalls kann ich der Zeitleiste, wann das Kind schlecht schläft, isst etc. im Grunde zu fast 100 Prozent anschließen. Und immer wenn in dem Buch steht „…ab dann und dann kann Ihr Baby das und das vielleicht schon“, kann ich mich fast drauf verlassen, dass das Supergirl das auch kann. Es ist natürlich hilfreich zu wissen, dass bald auch wieder bessere (für die Eltern einfachere) Zeiten kommen, aber das macht es in der Nacht, in der Helene alle zwei Stunden hellwach ist, nicht wirklich leichter.  Um unsere letzten acht Wochen mal greifbarer zu machen:

6 Monate:
Die ersten beiden Zähne brechen durch!

6-7 Monate:
Das Kind wächst! Will heißen, sie isst schlecht, schläft schlecht und quengelt mehr.

7 Monate:
Das Kind sitzt! 

7-8 Monate:
Das Kind ist in einem Entwicklungssprung! Wieder schläft sie schlecht, isst sie schlecht und ist andauernd frustriert, weil sie jetzt zwar Sitzen kann, aber sich trotzdem noch nicht so richtig fortbewegen kann…

8 Monate:
Das Kind krabbelt! ENDLICH! Wenn ich aus dem Raum gehe fängt sie nicht an zu weinen weil Mama weg ist, sondern sie krabbelt kurzerhand (im Schneckentempo, aber immerhin) hinterher!

8-9 Monate: (da sind wir jetzt mittendrin)
Sie Zahnt. Aber nicht nur ein bissl. Es wollen direkt zur selben Zeit vier Zähne durch. Anstelle von mehr Ruhe, weil das Kind nun so viel mehr kann, leidet sie weil die Zähne sie ärgern. Und uns ärgern sie direkt mit!

Es ist also eine aufregende Zeit. Noch aufregender – ich vergass zu schreiben, dass sie anfängt zu stehen und sich jetzt überall hochzieht. Es macht immer mehr Spaß mit diesem großen Baby und ich kann die Tage mit ihr viel mehr genießen, als in den ersten Monaten. Gleichsam sind die Tage jetzt aber auch anstrengender geworden. Ich kann das Supergirl nicht mehr lange alleine lassen. Klar gibt es Zeiten am Tag, da weiß ich, dass sie sich jetzt eine halbe Stunde gut mit dem Spielzeug beschäftigen kann. Aber die meiste Zeit muss ich dann doch bei ihr sein. Noch schlimmer wird es dann, wenn sie in ein paar Wochen anfängt zu Laufen. Dann habe ich wohl keine ruhige Minute mehr. Aber ganz ehrlich, ich kann damit viel besser umgehen, als wenn sie nur rumliegen würde. Denn so kommt bei Mama wenigstens keine Langeweile auf – ist ja gar keine Zeit dafür da!

Aber der Schlaf, der fehlt mir schon… Ich hoffe die vier Zähne brechen nächste Woche durch und wir haben dann endlich wieder ein paar ruhigere Nächte. Die kann ich nämlich wirklich gut gebrauchen. Denn wie heißt es so schön „Nach dem Sprung ist vor dem Sprung“ und wir müssen für die nächste Runde unbedingt ein paar Kräfte sammeln. Ich habe nämlich gehört, dass es um den ersten Geburtstag noch einmal richtig turbulent wird…