Wann ist eigentlich der richtige Zeitpunkt für’s zweite Kind?
Ganz ehrlich, seitdem ich quasi Mutter bin, werde ich das regelmäßig gefragt. Und je älter Helene wurde, desto häufiger. Zwischenzeitlich waren wir bei einer Taktung, dass ich bestimmt einmal pro Woche mit einem Augenzwinkern angeschubst wurde „Na, wie sieht es denn bei Euch aus mit einem Geschwisterchen?“. Doch wann genau ist denn eigentlich der richtige Zeitpunkt für’s zweite Kind?
Jetzt sollte ich an dieser Stelle natürlich erwähnen, dass ich selbst verdammt gut darin bin, so dämliche Fragen zu stellen. Gehört irgendwie dazu. Aber natürlich komme auch nicht umhin mir meine eigenen Gedanken zu machen, wann denn eigentlich der richtige Zeitpunkt ist!?
Um mich herum haben die meisten Mummys, die 2013 zum ersten Mal Mutter wurden, bereits das zweite Baby bekommen, oder sind zumindest gerade schwanger. Top-Beispiele dafür sind Isabel und Ari, die ja quasi mit uns (Janine, Madeleine und mir) zur selben Zeit schwanger waren. Doch bei uns ist da irgendwie bisher nicht das Bedürfnis gewesen. Natürlich war da immer Gedanke, dass da irgendwann noch mal ein Kind kommen soll, oder auch zwei. Aber bis jetzt waren wir so happy mit Helene und wir haben es so genossen, ihr all unsere Aufmerksamkeit zu schenken, dass wir einfach noch nicht an dem Punk waren zu sagen „So, los geht‘s!“. Natürlich spielen da auch sehr viele andere Faktoren rein, zum Beispiel, dass wir beide selbstständig sind und keine richtige Babypause mehr machen können. Dass Helene sehr sensibel ist und uns sehr viel Aufmerksamkeit abverlangt. Dass wir noch nicht durchschlafen und Helene noch nicht trocken ist. Natürlich kann man sagen, dass das nur vorgeschobene Gründe sind, aber für uns sind sie einfach wichtig und beeinflussen natürlich unsere Entscheidung.
„Am besten in einem Rutsch!“
Am häufigsten höre ich den Ratschlag „Lasst Euch bloß nicht zu lange Zeit!“. Der nervt mich mittlerweile schon fast, wenn ich ehrlich bin. Klar, ich kenne all die Vorteile, wenn die Kids nah beieinander sind, wenn man quasi alles in einem Rutsch erledigt. Die Kids können spielen, haben zumindest in der Entwicklungsstufe ähnliche Interessen. Einmal aus dem Gröbsten raus, wird das Leben leichter, man muss nicht wieder bei Null beginnen. So die Theorie. Hört sich für mich auch super an, aber ich persönlich sehe da einfach vermehrt die Nachteile: Du bist länger beruflich raus, zwei Kleinkinder rauben Dir den letzten Nerv, weil wahrscheinlich alle Schlafphasen antizyklisch verlaufen, im ersten Jahr steht die Partnerschaft zu 100 Prozent hinten an, weil Du nur damit beschäftigt bist die Kids zu organisieren und zum Arbeiten kommt man so gut wie gar nicht mehr. Ok, da male ich natürlich den Teufel an die Wand, aber ehrlich: ein kleines Kind ist (mehr oder weniger) easy zu händeln, zwei kleine Kids sind eine ganz andere Herausforderung. Ich sehe das tagtäglich bei vielen Freundinnen, die echt am rudern sind, weil sie zwei Minis zuhause haben.
“Der größere Altersabstand ist viel entspannter für die Eltern!”
Tja, jetzt zum größeren Altersabstand. Ich kenne auch hier alle Hinweise, dass wenn die Kids zu weit voneinander entfernt sind, wir zwei Einzelkinder aufziehen. Doch von vielen Eltern habe ich gehört, dass das super ist, denn so hat man ein großes Kind, das bereits mithelfen kann. Doch ich frage mich immer, ob das wirklich so viel einfacher ist!? Schließlich werden mit steigendem Alter die Ansprüche auf Nachmittags- oder Wochenendaktivitäten Größer und ich glaube hier einem Schulkind und einem Kleinkind gerecht zu werden, ist gar nicht so leicht… Andererseits ist es schon schön, wenn man das eine Kind auch mal Nachmittags bei Freunden abgeben kann um sich dann auf das andere zu konzentrieren, oder?
Kind vs. Selbstverwirklichung?
Wenn ich ganz ehrlich bin muss ich wohl eingestehen, dass ich, wäre ich weiterhin in einer Festanstellung und könnte mir ohne Probleme eine Auszeit nehmen, auch schon ein zweites Kind bekommen hätte. Aber ich bin nun mal wie ich bin – und meine zweites Baby heißt nun mal noch „MUMMY MAG“. Und das zu stemmen ist schon mit nur einem Kind eine große Herausforderung. Hätte ich früher ein zweites Kind bekommen, wer weiß ob es dann das MUMMY MAG oder das Paper in dieser Form überhaupt geben würde!? Vielleicht ja, aber ich habe mir ehrlich gesagt nicht zugetraut, noch mehr unter einen Hut zu bekommen. Also lieber eins nach dem anderen und mit voller Konzentration. Sozusagen. Glücklicherweise sieht mein Freund das ähnlich, bzw. war er mit Kind Nummer eins so happy, dass er die Zeit mit Helene einfach genießen wollte und noch keine große Sehnsucht nach einem Baby hatte! Doch so langsam sollte die Arbeit nicht mehr unsere Familienplanung bestimmen, oder?
Da sind sie ja, die Hormone!
Das Verrücke ist, dass ich es mir tatsächlich erstaunlich lange nicht vorstellen konnte, schon ein zweites Kind zu bekommen. Doch so langsam setzt sich bei mir der Gedanke fest, dass das doch ganz schön sein könnte, so ein kleines Baby im Arm zu halten… Doch wie wird das, wenn ich keine richtige Elternzeit mehr nehmen kann. Mirna hat ja gezeigt, dass es bei ihr trotzdem klappt mit dem Arbeiten. Mit Helene hätte das niemals nicht funktioniert, aber vielleicht ja in der nächsten Runde!? Wir würden dann bei einem Altersabstand von 3,5 bis 4 Jahren landen. Eigentlich doch ganz gut, oder? Wie sind denn Eure Erfahrungen zum Thema Altersabstand? Gibt es den richtigen Altersabstand? Hättet Ihr vielleicht etwas gewartet? Oder sagt Ihr heute, es hätte auch gerne etwas schneller sein sollen? Habt Ihr vielleicht mehrere Kids und beides erlebt?
Der richtige Zeitpunkt? Den gibt es doch nicht!
Es ist in meinen Augen einfach so, dass es (wie für alles) eigentlich nie den richtigen Zeitpunkt gibt. Der richtige Zeitpunkt ist einfach dann, wenn es passiert. Mit all seinen Vor- und Nachteilen. Es gibt wohl wieder nur den Moment, an dem man sagen kann “ab jetzt ist ok!” und dann schaut man einfach mal. Na gut, ab jetzt wäre ok! Aber Mist, ich wollte ja im Spätsommer noch Tauchen gehen, und das klappt nicht wenn man schwanger ist. Also ab Herbst, ab Herbst ist ok. Ach so, wir wollten ja diesen Winter auch noch Skifahren gehen. Ok, ab Weihnachten, ab Weihnachten ist dann ok! Wenn mir nicht wieder etwas einfällt…
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Camilla ist Gründerin und Herz von MUMMY MAG. Sie ist Bloggerin der ersten Stunde, doch während ihrer Schwangerschaft 2013 fehlte ihr ein Online-Magazin, dass sie mit all ihren Interessen abholt. Und weil sie dafür Verstärkung brauchte, hat sie sich die tollsten Frauen ins Team geholt. Sie selbst schreibt natürlich immer noch, ständig und über alles – aber am Liebsten natürlich Kolumnen! Und HIER könnt Ihr noch mehr von Camilla lesen!
26 Comments
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johanna
Hallo, ich glaube auch dass es da kein generelles richtignoder falsch gibt. Was bringt es ein zweites Kind in Angriff zu nehmen wenn man noch nicht bereit dazu ist….da nützt dann auch der “beste” Altersunterschied nichts.
Ich bin grad kurz davor unsere kleine Nummer 2 auf die Welt zu bringen. Mein “Großer” ist dann erst 1,5 Jahre. Es war absolut so gewollt und ich freu mich riesig drauf. ABER: Es ist jetzt schon kein Spaziergang. Währen die erste Schwangerschaft easy peasy war und wir eine mehr als traumhaft tolle Geburt hatten, ausserdem ein gesundes und relativ pflegeleichtes Kind, hänge ich nun gefühlt seit 10 Monaten komplett in den Seilen. Ich bin weniger dick als bei No1 ich musste nicht arbeiten und der Kleinen geht es im Bauch auch gut. Mir aber nicht. Und ich bin ein sehr robuster Mensch.
Nur ist dieses elende Gefühl so anstrengend wenn man seinem 1. die gleiche Aufmerksamkeit zuteil werden lassen will,wie vorher.
Immernoch ist mit ihm so viel neu. Kitaeingewöhnung, erster Musikkurs, erster richtiger Urlaub, Spielplatz mit Kitakumpel usw. Da will ich überall mithalten und am Abend könnte ich mich täglich vor Erschöpfung übergeben. Ständig bitte ich meinen Mann ein Stündchen früher nach Hause zu kommen…und er sieht natürlich auch dem dicken Elend “mir”nicht mit Freude zu, gibt aber sein Bestes.
Was ich sagen will, ein halbes Jahr länger hätte ich mir im Nachhinein geben sollen. Doch hätte das wirklich was geändert? Klar der Große wäre noch etwas selbstständiger. Aber ich hätte dann (rechnisch sehr kompliziert) viel weniger Elterngeld bekommen. Und ich hatte auch den Drang nach dem 2. schon so doll verspürt. Ich hoffe es wird leichter wenn sie bald da ist. Zumindest kann man sich dann wirklich mehr helfen lassen.
Und wenn meine zwei irgendwann so ein großartiges Geschwisterverhältnis haben wie meine Schwester und ich bin ich doppelt dankbar.
Überhaupt ist es jammern auf sehr hohem Niveau…andere wünschen sich sehnlichst Kinder bekommen zu können oder diese in einer gut versorgten sozialen Umgebung wie wir sie genießen aufziehen zu können.
Zuguterletzt gebe ich noch zu, dass ich einen kleinen aber feinen organisations- und optimierungs Zwang habe und daher der Faltor “Alles in einem Abwasch erledigen” auch sehr entscheidend war. -
Desirée
Hallo, ich kann Dich total gut verstehen, denn meine kleine Victoria wird nächsten Monat 1,5 Jahre alt und ich kann mir gerade alles vorstellen nur NICHT schwanger zu werden! Das hört sich vielleicht Mega egoistisch an aber ich bin gerade so froh und dankbar wie ‘leicht’ es mit ihr wird und das sie soviel von alleine kann! Wir haben wirklich Traumnächte ( schläft von 19-07.00 Uhr) und sie ist auch ein entspanntes Kind, aber man hat ja immer anstrengende Phasen und wenn die Oma nicht nebenan wohnt bewundere ich jede Frau die nach 1 – 1,5 Jahre wieder schwanger ist oder schon das 2.te hat! Das ist doch echt bewundernswert…! Vielleicht genieße ich aber auch sehr die Freiheit mich wieder ganz für mich selbst zu haben und nicht zu stillen oder schwanger zu sein! Versteht mich nicht falsch ich hatte wirklich Glück mit der Geburt und eine leichte Schwangerschaft , dennoch ist man ja eine Zeit nicht ‘Herr seiner Hormone’ 🙂 Ich denke den richtigen Zeitpunkt weiß jede Frau für sich zu spüren..! Egal ob nach 1 Jahr oder 3 Jahren:)))!
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Nadine
Es ist doch eigentlich egal. Man kann sowieso nicht beeinflussen, ob die Geschwister sich verstehen oder nicht. Man muss da, denke ich, einfach auf seine eigenen Bedürfnisse hören. Die Kinder beeinflussen so viele Aspekte im Leben der Eltern, dass man an der Stelle aufs Bauchgefühl hören sollte. Und wenn am Ende herauskommt, dass man nur eins hat, dann ist das genauso gut.Liebe Grüße und viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung.
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Sabrina
Ich kann mich da sehr gut reinfühlen, bei uns ist es auch so. Sommer 2013 kam das Kind und ab 2014 schon immer die Fragen “wann kommt das zweite?”. Wir waren da immer offen und haben gesagt, dass wir eins wollen, später. Obwohl ich im öffentlichen Dienst arbeite, was für die Elternzeit wirklich entspannt ist, hat man seinem Chef und den Kollegen gegenüber ja doch auch Verpflichtungen. Außerdem stand bei uns auf der Arbeit noch ein großer Umzug an, den ich unbedingt miterleben wollte. Lange haben wir hin und her überlegt, waren uns dann einig, dass es den perfekten Zeitpunkt nicht geben wird und haben dann entschieden, dass ein weiteres Sommerkind mit drei Jahren Abstand schön wäre. Doch unabhängig von allen Arbeitsterminen. Auch damit die Kinder jeweils ein Jahr noch zusammen in Kita und Grundschule gehen können. Hatten wir uns so ausgerechnet. Aber selbst wenn man sowas entscheidet, hat man es immernoch nicht in der Hand. Das Maibaby 2016 war unterwegs, überraschend schnell und wir waren total happy. Und unendlich traurig, dass es uns nach kurzer Zeit wieder verlassen hat. Wenn ich nun heute, einen Monat vor errechnetem ET überlege, wie stressig dieses Jahr mit allen Hochzeiten, Kitawechsel usw. geworden wäre, sehe ich auch, dass Baby Nr. 2 total anstrengend geworden wäre. Ist vielleicht auch etwas Selbstschutz von mir. Nun versuchen wir es dann wieder für Frühjahr 2017. Dann sind es eben vier Jahre Unterschied, oder fünf. Vielleicht klappt es auch gar nicht, das wissen wir halt nicht. Im Leben lässt sich vieles planen und vieles auch nicht. Kinder gehören zu beiden Kategorien. Und ob sie sich später verstehen oder nicht, hängt sicher auch von vielen anderen Faktoren ab. Ich habe selber drei Geschwister, zu denen das Verhältnis gut ist, aber je nach Lebensphase unterschiedlich eng.
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Jette
Ich glaube der letzte Abschnitt ist der entscheidende. Genauso wie es beim ersten Kind irgendwie nicht den perfekten Zeitpunkt gab, gab es das bei mir zum zweiten auch nicht. Außer, dass ich mir niemals nie zugetraut hätte, auch nur einen Deut früher als jetzt schwanger zu werden. Luuk ist genau 3, wenn die Schwester kommt. Trotzdem bleibt der Gedanke, und das wahrscheinlich auch zu jedem Zeitpunkt: Ich HOFFE ich schaffe das 🙂
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Nora Hodeige
Liebe Camilla, danke für deine Gedanken zu diesem Thema! Wenn man ein Kind hat, kommt man ja überhaupt nicht mehr um fragen herum, wann denn das nächste geplant ist/kommt. Ich meine, natürlich muss das jede/r selbst wissen, aber der Trend geht momentan irgendwie zu “2 Kinder unter 2” und alle, die nicht mitmachen, sind… “komisch” oder “vergeben so eine tolle Gelegenheit”… Mh…? Ich persönlich frage mich eher, wenn Freundinnen mit ihrem frischgebackenen Neugeborenen vom schnellen 2. Kind faseln: Ist dir dein eines Kind nicht genug? Muss es immer mehr, schneller, weiter, größer sein? Wie fühlt sich wohl dein Kind (unbewusst), wenn es dir nicht das größte Glück, sondern nur ein erstes von vielen ist? Kannst du dein Kind überhaupt genug genießen? Ich sehe auch, wie unglaublich anstrengend dieses “schwanger mit Baby” bzw “2 Kinder unter 2” im realen Leben dann tatsächlich ist. Ich müsste das nicht haben ind auch meinen Kindern (theoretischen…) und meinem realen Kind möchte ich diesen Stress ersparen!
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Jule
Ich halte es mit: Mama glücklich – Kind(er) glücklich, wann auch immer das zweite kommen mag.
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Marike
Ich kann deine Gedanken sehr gut verstehen, Camilla. Ich bin auch selbstständig, bzw. Freiberuflerin und schon bei Kind Nr. 1 war das ein großes Abwägen und Rumrechnen, wie das alles gehen soll. Und was soll ich sagen: Es geht viel besser als gedacht, auch wenn ich nicht damit gerechnet hätte, WIE geschafft man am Ende das Tages dann manchmal ist als Mompreneur…
Dennoch möchte ich keinen allzu großen Altersabstand zwischen Nr 1. und Nr 2., der Abstand zwischen meinem Bruder und mir von 3,5 Jahren war mir persönlich oft schon zu groß. Aber das kommt natürlich auch auf die Geschwisterbeziehung an sich an.
Während du dauernd mit Fragen nach dem Zweiten genervt wirst, bekomme ich dauernd zu hören, wir sollen doch bloß noch warten, zwei Wickelkinder wären ja quasi untragbar und viel zu anstrengend….wie man’s auch macht, es ist irgendwie falsch 😉
Und ja, ich sehe es wie Jule: Mama glücklich – Kinder glücklich. Also machen wir es wahrscheinlich einfach so, wie wir uns das alles als am schönsten vorstellen 🙂
Liebe Grüße!
Marike -
Marei
Mein Großer ist schon 3. Wir versuchen seit jetzt 20 Monaten, noch ein Kind zu bekommen. Einmal hatt es geklappt, aber leider nur bis zur 11. Woche “gehalten”. Seit 1 Jahr nehme ich durchgehend Hormone.
Ich wollte nie mehr als 3 Jahre Abstand, und ich verstehe, dass andere sich Gedanken über den richtigen Abstand machen, aber ich habe mich aus dieser Diskussion verabschiedet. Es ist wie es ist. Und wenn andere meinen, es sei ja klar, dass wir nur ein Kind wollen, nachdem wir beide so karrierefixiert sind – bitte. Auch daran habe ich mich gewöhnt. Nur daran, dass mein Großer Einzelkind sein soll, daran kann ich mich nicht gewöhnen. -
Carolin
Hallo Camilla, danke für diesen schönen, weder schwarzmalerischen oder euphorischen, sondern sehr schlichten und ehrlichen Artikel. Ich würde behaupten, dass ich mich in einer ähnlichen Situation befinde. Mein Sohn ist zweieinhalb und ich genieße die Zeit mit ihm sehr, ebenso wie mein Freund. Es fehlt uns im Moment nichts und wir sind glücklich so wie es ist. Und doch kommen da immer wieder diese Gedanken, von uns selbst und auch von anderen, wann denn nun der Moment für Kind Nummer zwei gekommen ist…denn das, da sind wir uns sicher, soll es irgendwann geben. Doch ich fühle mich im Moment noch nicht bereit dafür. Zum Einen fordert mich mein Sohn sehr (er kommt jede Nacht in unser Bett, braucht viel Nähe, Nuckel, Windel etc.) und zum Anderen sind mein Freund und ich gerade beruflich angekommen, ich festangestellt, er freiberuflich. Es passt einfach noch nicht. Ich denke, der richtige Moment ist erst dann gekommen, wenn man sich bereit dafür fühlt, und nicht wenn auf der Pro-Contra-Liste endlich die Pro-Seite überwiegt. Das kann bei uns in zwei Jahren sein, aber vielleicht auch erst in fünf, und dann ist das okay, denn über den Altersabstand der Kinder mache ich mir ehrlich gesagt am wenigsten Gedanken. Ich kenne Geschwisterpaare mit 2-3 Jahren Abstand, die wie Hund und Katze waren, und ich kenne solche mit 5-6 Jahren Abstand, die von Beginn an bis ins frühe Erwachsenenalter ein Herz und eine Seele sind. Also: Mut zum Bauchgefühl. <3
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Kathrin
Unsere Kids sind 2,5 Jahre auseinaneinder. Es überkam mich einfach irgendwann die Sehnsucht nach Nr. 2, ich denke vor allem für Nr. 1 war’s schön, konnte ich ihn in der SSW oft zu Hause lassen, weil ich früh ein BV hatte, dann im folgenden Babyjahr auch oft. Wir waren viel bei den Großeltern, haben Urlaub gemacht, viel unternommen. Nr. 2 muss da schon früher den Alltag erleben, findet es aber toll in der Krippe. Für mich als Mama war die 2. SSW anstrengender und auch die Babyzeit der Kleinen fordernder, doch jetzt die Trotzphase von Nr. 2 kann ich echt entspannt nehmen, weil die Erinnerung an diese Phase bei Nr. 1 noch frisch ist und ich sehe, dass aus den Teufelchen verständige KiGa Kinder werden… Die beiden spielen und streiten miteinander, ob das jetzt mit größerem Abstand anders wäre… ?!? Ich glaube, man sollte auf seinen Bauch hören! Meine Schwester ist 10 Jahre älter und auch das fand ich als Kind toll und jetzt auch noch, wir haben ein sehr gutes Verhältnis miteinander, ich konnte ihre Tochter schon mit genießen und jetzt finden sie meine Kleinen toll- also es hat alles Vor- und Nachteile…
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Caro S
Ich fand dieses Thema auch immer schwierig und wirklich sehr oft wurde man darauf angesprochen. Meine Kinder sind genau 4 Jahre auseinander und es ist einfach perfekt. Die Große versteht schon, dass man ab und zu mal Rücksicht nehmen und warten muss. Sie kann sich alleine beschäftigen, schläft durch, ist sauber und selbstständig. Sie versteht was passiert und kann sogar schon mal kurz auf das Baby schauen. Jetzt nach einem Jahr ist es für das Baby/ Kleinkind auch toll, eine große Schwester zu haben. Es wird sich viel abgeschaut und wenn Freunde zum spielen kommen ist immer was los. Ich kann es also nur empfehlen. Von beiden Kinderseiten aus und erst recht als Mama
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Daniela
Unser erstes Kind hat uns in vielerlei Hinsicht sehr gefordert. Der Wunsch nach einem zweiten kam erst nach längerer Zeit, obwohl immer klar war, dass wir kein Einzelkind wollen. Der alterssbstand ist nun 3,5 Jahre und bisher (Baby ist erst 5 Monate) finde ich den super. Das große Kind hat durchs geschwisterchen einen Sprung gemacht, vieles ist einfacher geworden, wir staunen wie „groß“ es plötzlich ist. Das geschwisterchen wird heiß und innig geliebt. Klar war die erste Zeit auch emotional nicht einfach, aber das konnte eben auch schon formuliert werden („Mama kann das Baby zu den Nachbarn ziehen“ „Mama, mich stört, dass das Baby immer trinkt und du keine Zeit hast“ „Mama, ich brauch dich, bring du mich bitte ins Bett“). Ich persönlich könnte auch keinen zwei so kleinen gutes Gewissens gerecht werden. Das große hatte exklusivzeit und das kleine auch, wenn die große im Kindergarten, mit dem Papa alleine unterwegs, beim Nachbarskind zu Besuch, oder bei den Großeltern ist. Meine Ärztin meinte auch, dass ihre Kinder den gleichen altersabstand haben und trotzdem super miteinander gespielt haben. Ich beobachte das auch so bei meinen neffen.
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Vici
Ich denke auch,dass es nicht den perfekten Zeitpunkt gibt.Beim Zweiten weiß man einfach schon was auf einen zukommt,trotz all der Freude ist das erste Jahr einfach sehr anstrengend.Meine Mädels sind von Juli 2012 und Mai 2018,sprich nicht ganz 6 Jahre auseinander.Für mich ist es bisher perfekt und ich hätte es mir vorher nicht vorstellen können!Was die Zwei später für eine Geschwisterbeziehung haben werden bleibt abzuwarten,ob sie weniger innig ist und es zwei „Einzelkinder“ werden?!Meine Große beschäftigt sich toll mit der Kleinen.Sie lernt grade lesen und kann wunderbar mit den Babybüchern üben…Es bleibt spannend.Aber das ist es ja immer mit Zweien oder mehr…Alles Gute bei der Entscheidungsfindung!
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Jacqueline
Ich habe 2011 unseren Sohn unter sehr schwierigen Bedingungen bekommen. Die Geburt musste ich erstmal verarbeiten. Eigentlich wollte ich schnell wieder ein Baby, aber jetzt war alles anders. Mir gingen die Fragen nach dem 2. Kind so auf die Nerven. Meine seelischen Wunden mussten erst heilen und das bindet man niemanden auf die Nase.
Doch dann wurde die Sehnsucht geweckt, mir ging es wieder gut und vier Jahre später kam unsere Tochtet zur Welt. Diese Geburt hat mich versöhnt.
Unsere Kinder sind über vier Jahre auseinander (auch wenn ursprünglich nicht so gewollt) und ich finde es perfekt. In der Tat kann der Große mithelfen, was er auch gerne macht. Jetzt wird die Kleine schon drei Jahre. Die Beiden sind ein tolles Geschwisterpaar. Trotzdem finde ich es auch anstrengend, wenn man die Kinder in unterschiedliche Einrichtungen bringen muss. Auch muss die Kleinere das Nachmittagsprogramm vom Großen mitmachen.
Auch wenn der Abstand nicht ganz freiwillig war, würde ich es wieder so machen.
Melli
Ich kann dich so gut verstehen. Unsere kleine wird bald zwei und so langsam überlegt man wie es wohl mit einem zweiten Kind wäre. Der richtige Zeitpunkt ist gefühlt nie und planbar ist die ganze Sache ja leider auch nicht wirklich. Was die Eltern angeht, kann ich mir schon vorstellen, dass ein größerer Altersabstand einfacher ist. Allerdings sollte man auch die Seite der Kinder betrachten. Meine Schwester ist sieben Jahre jünger als ich. Als Kind fand ich das nicht wirklich schön. Ständig musste ich auf sie aufpassen, als ich eigentlich mit meinen Freunden raus wollte. Wir hatten keine gemeinsamen Interessen und auch jetzt im Erwachsenenalter ist unser Leben einfach komplett unterschiedlich. Auch wenn wir mittlerweile einen echt guten Draht zueinander haben, würde ich mir doch oft wünschen, dass wir mehr gemeinsam hätten.