Wie soll das baby heißen

Wie Philo und Quinn
zu ihren Namen kamen

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Früher war alles besser. Als es nur 2-3 Kinderwagenmodelle, noch gar keine Kindersitze (!) geschweige denn Laufräder oder sonstigen Firlefanz gab, wurden Kinder noch nach ihren Verwandten benannt, nach Onkel Kurt, Oma Elsbeth, Opa Heinrich oder gar wie der eigene Vater – in der Juniorversion!

Da musste man sich kein Kopfzerbrechen, ellenlange Listen machen oder gar in Apps abtauchen, um Namensfavoriten herauszufischen, früher wurde die Namensfrage en passant entschieden – Karl Junior ist da! Herzlichen Glückwunsch!

Ihr merkt die Ironie aus der digitalen Feder derer, die die Vielfalt feiern. Babys können heutzutage nach fast allem benannt werden.

Kindernamen sind Geschmacksache

Frei nach Camillas don’t judge Manifest: Erlaubt ist, was gefällt. Bei uns in der Familie hätte es beinahe eine Momo gegeben. Nur bei Kindeswohlgefährdung, da hört der Störenfried auf!

Hier habe ich mal zusammengefasst, welche Namens-Extravaganzen die Behörden durchgehen lassen – und welche nicht.

Beliebte Namensklassiker

Karl ist ein Klassiker und auch Kurt oder Walter begegnen einem jetzt wieder – im Gegensatz zu Manfred, Norbert, Hellmut oder Thomas. Kennt ihr ein Baby, das kürzlich Thomas benannt wurde? Dabei war Thomas einmal der beliebteste Jungsname! Damals, 1960. Als übrigens auch die meisten Sabines geboren wurden. Und in den 80ern traf der Name Janine offensichtlich den Zeitgeist. Falls hier noch mehr Janines unter den Leserinnen sind, es interessiert mich, wie kamen eure Mütter auf den Namen?!

Das hat natürlich auch ein bisschen was mit der Region zu tun – so kommen in Bayern mehr Leopolds, Josefs und Valentins auf die Welt, in Friedrichshain mehr Friedrichs als anderswo. Schön sind auch Überraschungen, wenn im gut bürgerlichen Pankow zwischen all den Antons Emils und Oskars, Gretas, Luises und Charlottes im Jahr 2016 Beyonce, Campino und Hurricane das Licht der Welt erblickten – und sogar ein kleiner Heino. Wer noch Inspiration sucht, die Stadt Berlin veröffentlicht hier sogar jährlich Kindernamen nach Bezirken.

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Zu den Namen von Philo und Quinn

Wie manche von euch vielleicht wissen, habe Philo und Quinn jeweils noch einen klassischen Vornamen – der Trend zum zweiten Vornamen, jaja, ich weiß.

Das kam bei uns so: Der klassische Name bei Philo stand bei uns eigentlich schon fest, da wußten wir noch nicht einmal, dass es ein Junge wird. Dann erst bin ich schwanger gegangen mit dem Gedanken des zweiten Vornamens.

Ich wollte gerne einen zweiten Namen, der auf o endet. Etwas, das sich modern und lieblich anhört, babygerecht eben. Denn ich muss zugeben, ich konnte mir nicht wirklich vorstellen, mein Baby Hermann oder Wilhelm oder nach sonst einem Namen zu rufen, den man eigentlich mit alten Herren assoziiert. Also murmelte ich Philos Erstnamen, seinen Nachnamen immer wieder vor mich hin – auf der Suche nach einem wohlklingenden Zwischenstück mit der Endung o.


Frido, Milo, Mio, Pheo, Vito… im Strandurlaub, dem letzten dieser Art, bin ich tatsächlich alle Wortstämme von A bis Z durchgegangen. Arno, Arlo, Benno usw. Es dauerte natürlich eine Weile, bis ich bei Phil angekommen war. aber das war der Moment, als ich wußte, Philo das ist er! Der Daddy war erst so, hmmm, really? wurde dann aber über die Monate warm damit, so dass er den Namen nach der Geburt auch voller Stolz verkündet hat.
Die Reaktionen unserer Familie waren durchweg positiv! Alles andere wäre uns aber auch Schnuppe gewesen…

 

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Lovis, Willis, Mares, Ellis, Flinn… beim zweiten Mal alles, nur kein o am Ende!

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Milo, Vito, Pheo, Frido… Ich wollte gerne einen Namen, der auf o endet!

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Bei Quinn war es anders, schwerer, weil dieser Name ja jetzt nicht nur aus einem klassische, einem modernen Teil bestehen, sondern neben dem Nachnamen auch noch zu Philo passen sollte. Mein Kopfkarussell nahm wieder Fahrt auf, nachdem auch hier der klassische Name feststand… Diesmal alles, nur kein ‘o’ am Ende: Lovis, Willis, Mares, Ellis, Flinn… Es gibt Eltern, die auch noch die Anfangsbuchstaben oder die Anzahl der Namenssilben Geschwistern anpassen – bei uns no need for that. Ich hatte mich innerlich schon auf Flinn eingeschossen, vollsten Support dabei von Madeleine – mit der ich als eine der wenigen über den Zweitnamen gesprochen hatte.

Philo und Flinn, so sollte es sein. Ich hatte die Rechnung ohne den Daddy gemacht, den ich nach einigen NOs um Gegenvorschläge bat. Was kam war: Louis.
Philo und Louis. Ich war nicht überzeugt. Und so zog es sich diesmal hin wie Kaugummi, ich frustriert, weil meine Vorschläge abgelehnt wurden, er, weil es bei seinen ebenso war. Ich nervte ihn so sehr mit Flinn, dass er plötzlich sagte. Ok, (ich so, what?) lass ihn uns Quinn nennen, Quinn finde ich schön…

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Weitere Kriterien bei der Namenswahl

Egal, wie man im Endeffekt auf seine Favoriten kommt, die Namensfindung ist eine individuelle Angelegenheit – und auch durch viele unterbewußte Faktoren bestimmt: Menschen, die man mag oder eben auch solche, mit denen Negatives assoziiert, Kinderhelden, soziales Umfeld usw. Und ihr werdet vielleicht auch schon festgestellt haben, dass selbst Menschen, die einem nahestehen, bei der Namensverkündung aus allen Wolken fallen…

Deshalb gehört zur Namensfindung auch die  Entscheidung, ob man den Namen vor der Geburt bereits kommunizieren möchte und dann mit den Reaktionen umgehen kann. Ist der Name nach der Geburt erstmal verkündet, halten sich die Kritiker erfahrungsgemäß eher zurück.

Für Unentschlossene: Der Name muss erst einen Monat nach der Geburt dem zuständigen Standesamt mitgeteilt sein.

Seltene Vornamen können genauso zu einem Kind, den Eltern und dem Nachnamen passen wie etwas Traditionelles oder der aktuelle Hit auf der Namensliste – sofern die Beliebtheit eines Namens  kein Ausschlusskriterium ist. Hilfreich ist es, sich den gewünschten Babynamen inklusive eventuellem Zweitnamen und Nachnamen immer mal wieder laut aufzusagen oder aufzuschreiben – so haben wir das bei beiden Jungs gemacht. Viele Eltern entscheiden sich bei einem langen Nachnamen für einen kurzen Vornamen und umgekehrt. Letztendlich kann auch die Bedeutung eines Namens die entscheidende Rolle spielen.
Philo beispielsweise heißt “Freund”, Quinn heißt “Willensstark” – that’s it.

Egal, für welchen Namen ihr euch entscheidet: Alles Liebe und Gute für euch und das Abenteuer Familie!

Fotocredits: Max Goncharov via Unsplash (Kinder in Liegestühlen), Katja Sonnewend (Bump Foto)

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Hier geht’s zu Madeleine’s Pladoyer für neue ausgefallene Kindernamen!

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Und oben auf dem Bild mit der Tafel ein paar 2016er Inspirationen aus der Friedrichshainer Hebammenzeit.

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Mit Janine haben wir eine waschechte Moderedakteurin und Buchautorin („Der Mama Styleguide„) im Team. Sie schreibt aber nicht nur, sondern ist auch Stylistin und ja, auch sie ist Mutter. Und weil sie so viele Themengebiete abdecken kann, macht sie das auch bei uns! Übrigens hat sie pünktlich zu Weihnachten 2016 ihren zweiten Sohn bekommen und wird uns zukünftig das ein oder andere Mal Einblicke in die ganz normale Alltagscrazyness einer 2-fach-Mummy gewähren.

2 Comments

  • julia

    😀 ich hab’ gefühlt so ewig auf die 2015er Tafel während dem Sport für Schwangere (und die 2016er hier dann in der Rückbildung) gestarrt… wirklich ganz schön kompliziert mit der Namenswahl! danke, dass du deine geschichte hier geteilt hast 🙂

  • Julia

    ach ja… und 2017 steht mein sohn jetzt mit drauf… auch ein echt toller moment <3

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