La Veganista für mummy-mag

Es ist für die meisten von uns schwer vorstellbar, sich komplett frei von tierischen  Erzeugnissen zu ernähren. Fleisch, ok, aber Käse, Butter, Joghurt, Gummibärchen oder Wein – richtig gelesen: Sogar gegärter Traubensaft kann Eiklar oder Gelatine enthalten – von der Einkaufsliste zu streichen?

Wie vegane Ernährung umzusetzen ist und sogar in den Mummy-Alltag passt, das weiß “die Veganista” Nicole Just, die wir letzte Woche bei der Produkteinführung des nachhaltigen Joolz Day Sense kennen lernten.

La Veganista_Nicole Just für mummy-mag

 Foto: Caroline Scharff

Mummy-Mag: Nicole, du kommst aus einer Fleischer-Familie. Was war das entscheidende Erlebnis, das dich zur Veganerin werden ließ? 

Nicole Just: Ich bin auf dem Land aufgewachsen. Den Tieren dort ging es gut, sie hatten viel Platz und ein glückliches Leben. Diese „Idylle“ habe ich 25 Jahre im Kopf mit mir herumgetragen. Bis ich 2009 zufällig auf das Thema Massentierhaltung und die damit verbundenen Probleme stieß. Daraufhin habe ich mich entschlossen, doch einmal genauer hinter die Kulissen der Lebensmittelproduktion zu schauen und habe viel gelesen und im Internet recherchiert. „Warum esse ich Rinder und Schweine auf der einen Seite und streichle auf der anderen Seite meine Katzen? Wie werden die Tiere gehalten, wie werden sie geschlachtet?“ Die Vorstellung vom glücklichen Tier auf der grünen Wiese war weg. Ich wusste, dass ich etwas in meinem Leben verändern muss. Also bin ich von heute auf Morgen vom Steak-Junkie zur Veganerin geworden. Erst nur testweise, aber nach kurzer Zeit war klar: Ich bleibe dabei! Mir ging es nämlich sofort richtig gut mit pflanzlicher Ernährung. Körperlich und geistig!

Wodurch unterscheidet sich veganes Leben auf dem Land vom veganen Leben in der Stadt?
In der Stadt, gerade in Berlin, ist es relativ leicht sich unterwegs vegan zu ernähren, weil es einerseits viele vegane oder vegetarische Bistros, Cafés und Restaurants gibt und auf der anderen Seite auch nicht-vegane Restaurants schon auf die gesteigerte Nachfrage reagiert haben. Auf dem Land vegane Gastronomieangebote zu finden ist da schon komplizierter.

Beim Einkaufen hat man es heute auch auf dem Land nicht mehr so schwer, Produkte wie Tofu oder Milchalternativen zu finden. Die meisten Supermärkte und Discounter führen so etwas mittlerweile. Da vegane Küche vor allem aus frischem, saisonalen Obst, Gemüse, Getreide, Hülsenfrüchten und Nüssen bestehen sollte, kann man sich somit überall vegan ernähren. Wenn es doch einmal etwas ausgefallenere Produkte wie Mandelmus, Agavendicksaft oder Tempeh sein sollen, kann man die mittlerweile im Internet bestellen.

Kleiner Tipp: Einfach mal im Lieblingsgeschäft oder –restaurant ganz nett nachfragen, ob vegane Produkte mit ins Sortiment bzw. auf die Karte genommen werden können. Das Angebot ist ja nicht nur für Veganer interessant, sondern auch für Vegetarier und Menschen mit einer Laktoseunverträglichkeit.

Welche Gerichte aus deinem Buch „La Veganista“ sind auch für Kinder geeignet?
Nun, da gibt es einen Smoothie namens „Good Morning Sunshine“, aus Spinat, Mango, Bananen – für Kleinstkinder die Minze weglassen – oder ein „Sonntagsfrühstück“: Vanilla-Pancakes. Der Vorteil am grünen Smoothie ist, dass er sehr schnell zubereitet ist und dazu alles liefert, was man morgens so benötigt.
Den „Gyros“-Wrap habe ich vor einigen Wochen erfolgreich an Kindern getestet. Der schmeckt, weil da kein gängiges Fleischersatzprodukt drin ist, sondern Shiitakepilze, die einfach wie Gyros gewürzt werden.

Vielen Dank, liebe Nicole, das macht Sense!