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Interview mit Anastasia Barner – der bezaubernden Gründerin von FeMentor

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Anastasia Barner ist erst 21 und schon Gründerin eines innovativen Mentoring-Konzeptes: FeMentor vermittelt Mentorinnen an junge Frauen, die sich in einer bestimmten Branche Rat holen wollen. #girlssupportgirl at it’s best! Wir haben sie zum Interview getroffen.

Liebe Anastasia, ich freue mich, dich und deine Arbeit hier im MUMMY MAG vorstellen zu können. Du bist gerade 21 Jahre alt geworden und schon Gründerin. Respekt! Erzähl uns von deinem jungen Business.

Seit wann gibt es FeMentor? Wie groß ist es inzwischen?

FeMentor ist seit dem 22. Oktober 2019 online. Ich habe am selben Tag den Berliner-Helden-Preis 2019 erhalten und deshalb innerhalb von drei Wochen die Website entwickeln lassen. In den ersten Monaten hatten wir bereits über 100 Mentorinnen. Täglich kontaktieren uns neue Mentees und Mentorinnen, die Teil von FeMentor werden möchten.

Was ist Mentoring? Wie lernen sich Mentee und Mentorin kennen? Was kannst du über die bestehenden Mentoring-Paare erzählen?

Ich selbst hatte immer Mentorinnen, sei es meine Mutter, ihre Freundinnen oder Chefinnen. Es geht grundsätzlich darum, gefördert zu werden, und manchmal auch nur darum, sich einen Rat von jemandem zu holen, der bereits Erfolg hat. Die Mentees und Mentorinnen bewerben sich bei uns, und anhand des Motivationsschreibens der Mentee stellen wir beide gegenseitig via E-Mail vor. Ob sich das Pärchen trifft oder erst mal nur telefoniert, ist ihnen selbst überlassen.

Es gab eine junge Architektin, die in der Männerdomäne nicht klarkam. Die haben wir mit einer erfahrenen, toughen Architektin verknüpft. So konnte sie lernen, wie sie diese Hürde besser bewältigen konnte: also, wie setze ich mich durch, wenn die männlichen „Welterklärer“ mich nicht ernst nehmen?

Ein anderes Beispiel ist die erfahrene Pressefrau, die Tipps für die ersten Interviews gibt. Dafür bekommt sie von ihrer Mentee dann den eigenen Social Media Account aufgewertet.

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Bild von Anastasia Barner

Oft geht es auch um Gründung und einfach darum, dass dir jemand Mut zuspricht. Frauen sind leider oft zu zögerlich und haben Angst, nicht gut genug zu sein, obwohl sie in realen Tests im Vergleich zu Männern meistens besser abschneiden. Da muss dann auch mal ein Coach ran, von denen wir auch ganz viele als Mentorinnen haben.

Was rätst du einer Mentee, die sich eine Mentorin suchen möchte?

Natürlich rate ich ihr, eine Mentorin bei FeMentor zu suchen (lacht). Ich möchte durch das Motivationsschreiben der Mentee das Gefühl bekommen, dass jemand leidenschaftlich und bereit ist, auch mal Kritik von einer Mentorin anzunehmen. Und, wie überall im Leben, muss die Chemie stimmen.

Da ich aber derzeit fast alle der Mentorinnen persönlich kenne und meine Intuition beim Matchen sehr gut ist, haben bisher alle Paare harmoniert. Natürlich muss jede Frau bereit sein, an sich zu arbeiten und auch etwas zurückzugeben.

Welchen Tipp hast du für Frauen, die sich vorstellen können, Mentorin bei FeMentor zu werden? Was können sie erwarten?

Wir sind zur Zeit non-profit, weshalb alle Mentorinnen freiwillig Mentoring anbieten. Wir freuen uns über jede Mentorin, die sich bei uns bewirbt. Der Zeitaufwand ist gering, da wir uns um alles kümmern, bis hin zur Vermittlung. Ob die Mentorin sich viel oder wenig Zeit für eine oder mehrere Mentees nimmt, ist ihr selbst überlassen.

Wir sind die erste Frauen-Plattform in Deutschland, die Reverse Mentoring anbietet. Und vor allem kostenlos.

Anastasia Barner

Es geht darum, kein Schema vorzugeben, sondern einen sicheren Raum zu schaffen – sowohl für die Mentee als auch für die Mentorin. Uns hilft es auch, wenn die Mentorin bereits eine Ahnung davon hat, was sie sich von ihrer Mentee wünscht. Wir sind die erste Frauen-Plattform in Deutschland, die Reverse Mentoring anbietet. Und vor allem kostenlos, damit es nicht einer privilegierten Gruppe vorbehalten bleibt. Das war mir sehr wichtig.

Hast du persönliche Erfahrungen in einer Mentorin-Beziehung gesammelt? Wie bist du auf die Idee gekommen, zu gründen? Gab es ein Schlüsselerlebnis oder einen Aha-Moment?

Ich hatte keine einfache Schulzeit, viel Mobbing und Neid meiner Mitschüler. Nie habe ich getrunken oder geraucht und war immer das Einhorn, das anders war. Was sich jetzt als Vorteil erweist, ist in der Pubertät, wenn man eigentlich dazu gehören möchte, die Hölle.

Gerettet haben mich meine starke alleinerziehende Mutter und ihre Freundinnen. Die haben mir immer Mut gemacht und gesagt: „Aus dir wird mal was Besonderes“. Sie haben meine Gedichte und meine Texte gelesen und mit mir diskutiert. Ich wurde auch immer mitgenommen und habe dadurch sehr früh eine erwachsenere, intellektuelle Welt kennen lernen dürfen. Davon profitiere ich und von den unzähligen Reisen und Aufenthalten in anderen Kulturen.

Was braucht man deiner Meinung nach, um ein solches Projekt auf die Beine zu stellen?

Verdammt viel Mut(ter). Ich habe vorher bei einer Agentur gearbeitet und gemerkt, dass der Basic-9to5-Job nichts für mich ist. Ich habe mich kurz vor dem Vertragsende dort damit beschäftigt was man eigentlich als Gründerin beachten muss. Und dann habe ich einfach angefangen. Ich lerne jeden Tag dazu, aber Learning by Doing ist das Beste, was mir passieren konnte.

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Bild von Anastasia Barner

Nun bist du nicht nur eine super junge Gründerin von FeMentor, sondern auch als Model unterwegs. Du bist sogar unter den zehn letzten Kandidatinnen von Miss Germany 2020. Wie passt das zusammen? Wie schaffst du das?

Ich habe mich schon immer gerne mit Gegensätzen beschäftigt. Ich wollte immer facettenreich bleiben: Bücherwurm, Modepüppchen, Backfee und Gründerin. Mit meinen 1,64 m würde ich mich nicht als typisches Model beschreiben. Ich habe mich bei Miss Germany 2020 beworben, da ich das neue Konzept der authentischen Frauen spannend fand. Durch das Voting kam ich unter die Top Ten bei Miss Germany Berlin.

Zur Zeit konzentriere ich mich aber Vollzeit auf FeMentor, damit es hoffentlich bald mehr junge Gründerinnen gibt, die sich ein Beispiel an mir nehmen.

Was macht eine erfolgreiche Gründerin und ein Model an einem freien Wochenende? Wie tankst du neue Energie?

Zurzeit bin ich frisch und glücklich verliebt. Da braucht man zum Glück kaum Schlaf. Aber ein gutes Buch, eine heiße Badewanne und eine Maske bewirken bei mir wahre Wunder. Wenn alles nicht hilft, weine ich manchmal; einfach um Druck abzulassen.

Gerade haben die Zwanzigerjahre begonnen. Welche Ziel hast du für deine Zukunft? Wohin soll deine Reise gehen? Wo siehst du dich in fünf oder zehn Jahren? Wie geht‘s weiter?

Ich hätte Anfang September 2019 niemals vermutet, dass ich einmal Gründerin sein würde. Von daher plane ich meistens nicht, sondern vertraue dem Leben. Dennoch würde ich dieses Jahr gerne mehr jungen Frauen helfen, eine Mentorin zu finden, egal aus welchen finanziellen Verhältnissen sie kommen. Und ich würde gerne mehr Mentorinnen außerhalb von Deutschland gewinnen, um ein weltweites Netzwerk zu etablieren.

Welche Botschaft hast du für andere junge Frauen?

Mein Motto, auch für FeMentor, ist: „Be pretty, but also pretty strong“. Damit möchte ich ausdrücken, dass es gut ist, seine Weiblichkeit zu behalten, sich sexy und wunderschön zu finden. Man sollte sich aber niemals nur auf Äußerlichkeiten verlassen, sondern die mit einem strong mind verbinden. Mit dieser Kombi kann man(n) dich nicht stoppen!

Am 7.3.2020 ist Anastasia Barner beim EVA Summit zum Weltfrauentag 2020 in Berlin zu sehen. Sie wird dort über FeMentor sprechen und ihre Botschafterin Anabel Ternes, Prinzessin von Preußen, sowie viele weitere starke Frauen treffen.

Ihr habt hier die Möglichkeit 2 x 2 Freikarten für das EVA Summit am 7.3.2020 zu gewinnen. Einfach bis zum 29.2.2020 einen kurzen Kommentar hinterlassen und schon landet ihr in der Verlosung. Der Gewinner wird per E-Mail benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Viel Glück!

Titelbild von Anastasia Barner


Mehr über Gründerinnen:

Christine ist Mutter von zwei Teenager-Söhnen und Diplom-Pädagogin. Sie arbeitet als Familienhelferin im Raum Braunschweig/Salzgitter und begleitet benachteiligte Kinder, unterstützt herausfordernde Jugendliche und sucht neue Perspektiven für abgehängte Familien. Ihre Leidenschaft gilt dem Gärtnern, ihrem Hund Nero und noch vielem mehr.

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